Gert Fröbe

Schauspieler aus Zwickau

Geboren am 25. Februar 1913 in Planitz bei Zwickau.

Gert Fröbe war von 1933-1935 Bühnenmaler in Dresden, nahm dann Schauspielunterricht bei Erich Ponto und ging nach seinem ersten Engagement in Wuppertal nach Frankfurt (Main) und Wien. Nach dem zweiten Weltkrieg spielte er bei Erich Engel an den Münchener Kammerspielen, trat im Kabarett "Simpl" auf und filmte in Berlin. Bekannt wurde er als Otto Normalverbraucher 1948 in seinem Film "Berliner Ballade". Einige Jahre begnügte er sich mit Chargen, dann entdeckte ihn der französische Film und betraute ihn mit Hauptrollen, die der vitale Schauspieler mit prallem Leben füllte. Seine Skala reicht vom schwergewichtigen Charakterdarsteller bis zum skurrilen Komiker.

 

Sechs Jahre vor seinem Tod am 5. September 1988 spielte er noch einmal seine Paraderolle für das Fernsehen: den Theaterdirektor in "Der Raub der Sabinerinnen". "Als Striese muß man Sachse sein - ich bins, wie man weiß..."

Gert Fröbe war einer der ganz wenigen Charakterdarsteller, die es zu internationaler Popularität gebracht haben. Seine Erfolgsbilanz umfaßt das Kino ebenso wie Kabarett, Pantomime und Theater.

"Ich habe mehr als zwanzig Jahre Theater gespielt. Habe in der Provinz angefangen - was viele Kollegen heute als unwürdig bezeichnen. Es muß eben nicht gleich München oder Berlin sein... Als Schauspieler muß man sowas wie eine Persönlichkeit werden. Wenn man auf die Bühne kommt, müssen die Leute sagen - Ah da kommt jemand! - Dazu muß aber in einem etwas gewachsen sein. Und dazu trägt alles bei: die Liebe, die Trauer, der Schmerz, die Hoffnung und auch das Unglücklichsein. Das alles trägt dazu bei, die Persönlichkeit zu formen, von der man eines Tages sagen kann: das war ein vernünftiger Schauspieler."

Gert Fröbe hat in über 125 Filmen gespielt. Er war Komiker, Kindermörder, Gauner und Goldfinger. 22 Filme produzierte er in englisch und 17 in französisch und einen sogar in japanisch. Dafür mußte er 52 Sätze in Originalsprache lernen, die er nie mehr vergaß.

1961 erhielt er für "Der Gauner und der liebe Gott" den Schauspielerpreis und im gleichen Jahr den Ernst-Lubitsch Preis.

Fröbe: "Ich bin glücklich, wenn man mich für einen vernünftigen Schauspieler hält - aber ein Star bin ich nicht."

Nach schwerer Krankheit feierte er im Februar 1988 in Hamburg seinen 75. Geburtstag, doch im Herbst desselben Jahres verstarb Gert Fröbe.


 

Filme mit Gert Fröbe:

1948    Berliner Ballade
1949    Nach Regen scheint Sonne
1953    Salto Mortale
1954    Morgengrauen
1958    Taifun über Nagasaki, Der Pauker
1958    Es geschah am hellichten Tag
1959    Und ewig singen die Wälder
1960    Die 1000 Augen des Dr. Mabuse
1962    Der längste Tag
1963    Das Testament des Dr. Mabuse
1963    Die Dreigroschenoper
1964    Der Boß hat sich was ausgedacht
1964    Goldfinger
1965    Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten
1965    Das Liebeskarussell
1967    Ich töte Rasputin
1968    Schön wie die Sünde
1972    Der Millionenraub
1970    Der Räuber Hotzenplotz
1976    Die Schuldigen mit den sauberen Händen
1977    Das Schlangenei
1978    Der Schimmelreiter
1979    Blutspur
1980    Die Sache mit dem Regenschirm
1981    Der Falke
1983    Der Raub der Sabinerinnen
1984    August der Starke
1985    Alte Sünden rosten nicht